2. Advent

Heute wird es konkret. Die vage Sehnsucht weicht einer begründeten Hoffnung: „Populus Sion, ecce Dominus veniet ad salvandas gentes – Volk von Zion, siehe, der Herr wird kommen zu retten die Völker“, ruft uns heute der Prophet Jesaja? zu.

Diese Worte haben dem 2. Adventsonntag auch seinen Namen gegeben: Populus Sion.
„Volk Zion, siehe, der Herr wird kommen!“ Die menschlichen Dunkelheiten und Abgründe in unserer Welt haben also nicht das letzte Wort. Der Herr wird kommen um zu retten, was jetzt noch verloren scheint. Nicht bloß einige Auserwählte: Die Völker wird er retten, so ist es uns zugesagt! Das bedeutet: Die Rettung gilt für uns alle. Das greift natürlich sehr weit. Für mich und meine begrenzte Sichtweise ist das sogar ein wenig unüberschaubar. Drum stell‘ ich mir die Frage: Was bedeutet das denn für mich?

Ich weiß, dass jetzt alles seinen Sinn bekommt.
Denn heute am 2. Adventsonntag wird es konkret: Die vage Sehnsucht meines Lebens weicht einer begründeten Hoffnung. Christus wird kommen! Am Ende dieses Advents und immer wieder neu. So wie es damals im windigen Stall auf einem Feld in Bethlehem geschehen ist, so geschieht es jeden Tag überall auf der Welt. Immer dort, wo Menschen beginnen, sich neu zu orientieren und ihre Hoffnung auf den zu setzten, der die Völker retten wird.
Ich will seine Ankunft bei mir ganz persönlich vorbereiten.
Heute.


Originalbeitrag von Pfarrer Franz Zeiger, Linz

Erstellt am 5. Dezember 2010 um 12:24 Uhr von Nicole Drakkar