Impuls der Woche: Koh 1,2; 2,21-23

Wie heißt es im Buch Kohelet? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger, und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe.

Windhauch sei dies, sagt Kohelet – und hat Recht.

Bei aller Bedeutung, die unsere Arbeit hat, bei allem Verständnis dafür, dass uns die Sorgen des Alltags bis in die letzte Faser unseres Daseins in Beschlag nehmen, auf Dauer macht uns das kaputt – und was noch viel wichtiger ist, es verstellt uns den Blick für die Dinge, die wirkliche Bedeutung haben.

Es gibt ein Leben nach der Arbeit. Es ist eine Herausforderung für jeden Tag, uns das immer wieder bewusst  zu machen.

Reich sind wir nicht durch das, was wir haben und uns leisten können. Reich ist der, dem der Augenblick gehört, und der jeden neuen Augenblick aus Gottes Hand nimmt.

Diese Zeiten müssen wir nutzen, aufpassen, dass sie uns nicht durch die Finger rieseln, dass sie nicht zum Alltag werden und nicht von Alltäglichkeiten aufgefressen werden. Es gibt solche Zeiten jede Woche. Der Sonntag kann zu solch einem Geschenk werden und die Ferientage, die Ferienzeit, die jetzt vor uns liegt, ist es allemal.

Achten wir darauf, wirklich zur Ruhe zu kommen und auf das zu blicken, was kein Windhauch sondern wirklich wichtig ist.

Die Frohbotschaft unseres Glaubens sagt: Der Mensch ist mehr als sein Erfolg. Er ist bei Gott angenommen vor aller Leistung, vor allem Verdienst; er braucht und kann sein Leben nicht absichern, es liegt in Gottes Hand.

Letztlich ist der eigentliche Lebenserfolg ein Geschenk Gottes. Erfolg ist ein Mittel zum Leben, aber nicht der Lebenssinn. Hinter der unbändigen Suche nach Erfolg steckt letztlich der Durst nach einem letzten liebenden Du. Nicht ‚Besitz durch Wissen, Können und Erfolg‘ verbürgen eine positive Lebensbilanz, sondern ein hörendes und liebendes Herz, das Gottes Ruf hört: ‚Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Mein bist du. Ich will dich ewig lieben.‘

Erstellt am 2. August 2010 um 10:07 Uhr von Nicole Drakkar