Impuls zum Sonntagsevangelium 4. Sonntag Lk 4,21-30

Zunächst sind die Menschen fasziniert von den Worten, die Jesus zu ihnen spricht. Er legt in der Synagoge Gottes Wort aus und gibt die Botschaft von Gott an sie weiter. Jesus und seine Botschaft strahlen eine Überzeugungskraft aus, der sich die Zuhörenden nicht entziehen können. Aber dann passiert etwas mit den Menschen. Sie beginnen, sich innerlich zu distanzieren. Unmut wird laut: Wir wissen doch, wo der hingehört. Was will der denn überhaupt? Er muss jetzt hier nicht etwas Besonderes sein wollen!

Mit solchen Fragen, die keine echten Fragen sind, beginnt der Unglaube. Die negative Antwort ist in solchen Fällen quasi bereits vorgegeben. Wer so fragt, ist gar nicht bereit, die Wahrheit zu hören, wenn sie seiner eigenen nicht entspricht. Wer so fragt. Lässt sich gar nicht auf seinen Gegenüber ein.

Diese Reaktion hat Folgen. Hier, bei ihnen, konnte Jesus kaum etwas bewirken. Die Menschen um ihn herum waren nicht offen für Jesu heilende Kraft, für seine Liebe zu ihnen. Jesu kraft kann anscheinend nur dort wirken, wo geglaubt und vertraut wird. Ist dies nicht der Fall, kommt Jesu Kraft an ihre Grenzen. Jesus will und wird niemanden zum Glauben zwingen, weil Liebe und Zwang einander ausschließen. Zur echten Liebe, zum wahren Glauben gehört immer das freiwillige ja eines jeden einzelnen von uns, das von Herzen kommt.

Die Liebe Gottes ist einerseits eine sehr mächtige, andererseits aber auch eine sehr ohnmächtige Liebe. Ohne uns kann sie nicht gelingen. Wer dem Evangelium, Jesus Christus, offen und vertrauensvoll begegnet, der kann erfahren, wie heilsam und wohltuend das ist, was Jesus uns in Gottes Namen bringt.

Es kommt also darauf an, eine Grundentscheidung zu treffen: Will ich Jesus nachfolgen? Will ich mein Leben auf ihn setzen? Obwohl wir Jesus sicher oft nicht verstehen, können wir mit ihm unterwegs bleiben. Zwar wissen wir, dass und Zweifel und Leid dadurch nicht erspart werden, aber wir können eine Hoffnung und einen Halt in Gott suchen und finden!

Nicole Drakkar

Erstellt am 28. Januar 2010 um 10:56 Uhr von Nicole Drakkar