Perfektes Chaos in der „Mannslü-Wirtschaft“

Die Proben der Kolpingspielschar Osterwick wie hier mit (v.l.) Ulla Hesper, Isabelle Löchtefeld, Andrea Voss-Teupe und Ludger Böwing laufen auf Hochtouren. (Foto: Barbara Kloster)
AZ Rosendahl, 07.01.2010
-bak- Osterwick. „Das Publikum soll lachen, nicht ihr“, schmunzelt Spielleiter Josef Farwick. Es ist eine der letzten Proben vor der großen Premiere des Dreiakters „Mannslü-Wirtschaft“. Für diesen Auftritt auf den Brettern, die die Welt bedeuten, hat die Kolpingspielschar Osterwick seit einigen Monaten geprobt und die Komödie von Uschi Schilling – sie wurde von Günter Drewes übersetzt – einstudiert.
Am Samstag (16.?1.) hebt sich um 20 Uhr der Vorhang im Saal „Haus Grüner“. Zuvor findet aber noch um 14.30 Uhr die Generalprobe statt, zu der, neben den Bewohnern der Stiftung zu den Heiligen Fabian und Sebastian, auch alle Kinder kostenlos eingeladen sind. „Für die Nachmittagsvorstellung haben wir einen Zusatztermin am Dienstag (2..2.) um 14.30 Uhr eingeschoben“, erklärt Geschäftsführer Gregor Leutermann. „Denn die Nachmittagstermine sind so gut wie ausverkauft, nur einzelne Karten sind noch erhältlich“, freut er sich über die Resonanz.
Zusammen mit Franz-Josef Wilkes hat Leutermann das Stück ausgesucht. „Seit drei Jahren lesen wir beide die Bücher und sind uns über die Wahl des nächsten Stückes ruckzuck einig.“ Das gilt auch für die Rollenverteilung.
Konzentriert und ernsthaft sind alle Spieler während der Probe. Schnell huscht Souffleuse Gerburg Sengenhorst in ihre Flüsterkiste und spricht den Text leise vor. „So textsicher wie dieses Mal waren wir schon lange nicht mehr“, bemerkt Leutermann. „Blos paar Wör mött se noch ännern“, ist auch Spielleiter Josef Farwick mit seiner Truppe zufrieden. Erst seit kurzer Zeit kann die Kolpingspielschar auf der aufgebauten Bühne im Saal „Haus Grüner“ proben. Die Tapeten sind soweit schon angebracht, ein imposanter Hirschkopf hängt bereits an der Wand. Nicht alle Requisiten sind einfach zu besorgen. „Der Hirsch hat Mühe gekostet“, bestätigt Spielleiter Farwick.
Worum es in dem Stück geht? Dem Kneipenbesitzer Klaus Biedermann (Franz-Josef Wilkes) und sein Bruder Lui Biedermann (Ludger Böwing) steht das Wasser bis zum Hals. Sie versuchen gerade, dem Finanzamt aus der Schlinge zu schlüpfen, die heruntergekommene Kneipe bringt nichts ein.
Nur die beiden einzigen Stammgäste der Kneipe, die schrille Susi (Andrea Voss-Teupe) und der Quartalssäufer Arno (Gregor Leutermann), kommen in schöner Regelmäßigkeit herein.
Die Brüder lassen sich nicht unterkriegen und hoffen auf eine rettende Idee. Die wird geliefert, und zwar vom zwielichtigen Zwinker-Eddie (Bernd Steens). Mit der richtigen Werbung und dem passenden Personal soll aus der heruntergekommenen Wirtschaft wieder ein boomendes Lokal werden. Das stellen sich die Brüder allerdings einfacher vor als es tatsächlich ist. Denn die ganze Aktion muss dummerweise vor Sonja (Isabelle Löchtefeld), der Verlobten von Klaus, geheim gehalten werden. Als dann auch noch Staubsaugervertreterin Rosi Brumms (Ulla Hesper) auftaucht und für eine peinliche Verwechslung sorgt, ist das Chaos perfekt. Was kann da noch die Finanzbeamtin Gabi Müller (Irmgard Rewer) eine Rolle spielen? Verraten wird an diese Stelle noch nichts.
0.Das plattdeutsche Stück „Mannslü-Wirtschaft“, für das die Kolpingspielschar Osterwick derzeit hart probt, feiert am Samstag (16..1.) um 20 Uhr in dem großen Saal „Haus Grüner“ Premiere.