Fusion nicht mit der Brechstrange
AZ Rosendahl
Nach drei Jahren als Kolping-Diözesanpräses und als Schulseelsorger am Pius-Gymnasium in Coesfeld kommen Sie nun nach Rosendahl. Ein völlig unbekanntes Terrain?
Da fällt der Einstieg also nicht besonders schwer.
Holtmann: Genau. Ich kenne bereits viele Menschen dort. Auf den Pastoralkonferenzen habe ich die anderen Pastoren getroffen.Viele aus der Kolpingsfamilie leben auch in Rosendahl. Seit dem Vorstellungsgespräch bei den Gremien am 24. Mai nehme ich regelmäßig an den Kirchenvorstandssitzungen teil. Das erleichtert mir meinen Einstieg enorm, denn dadurch ist nicht alles auf einen Schlag fremd.
Sie haben sich mit Übernahme dieses Amtes einer ganz besonderen Herausforderung gestellt. Schließlich werden Sie verantwortlich sein für die künftig fusionierte Gemeinde.
Holtmann: Bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit. Wir können die Fusion also in Ruhe angehen, zum Glück nicht mit der Brechstange. Wir warten zunächst auf den Startschuss aus Münster. Ich möchte nicht sofort alles umkrempeln müssen, wenn ich komme. Schließlich haben alle Strukturen in Rosendahl auch ihre Tradition. Zunächst heißt es für mich, mich mit Hilfe auch meines Vorgängers Hubert Hambrügge einzuleben.
Wie wird es denn weiter gehen mit der Fusion?
Holtmann: Zusammen mit dem Pfarrgemeinderat und dem Kirchenvorstand beraten wir dann die nächsten Schritte. Natürlich wird das eine große Veränderung geben. Aber ich glaube, dass je mehr Menschen diese Veränderungen mittragen, desto weniger werden sie zu spüren sein. Drei Dörfer zusammen zu legen ist sicherlich etwas anderes als drei Gemeinden in einer Stadt. Wir wollen allen gerecht werden.
Viel Arbeit…
Holtmann: Ja, das stimmt. Wenn alles so bliebe, hätte ich zehn Wochenend-Gottesdienste. Das ist alleine gar nicht zu schaffen. Die Pastoralreferentin Reinhildis Lösing und die Diakone werden mich dabei unterstützen. Mehr Arbeit bedeutet natürlich auch mehr Verantwortung. Ich möchte die Menschen dabei mitnehmen. Ängste um die bevor stehende Fusion kann ich verstehen und gebe mir Mühe, diese zu nehmen. Ich habe immer eine offene Tür, ein offenes Ohr und ein offenes Herz.
Was werden denn die ersten konkreten Aufgaben sein, die Sie ab dem 4. September erwarten?
Holtmann: Wir haben diesen Termin am letzten Sonntag in den Ferien bewusst gewählt. Denn dann startet das „normale“ Gemeindeleben wieder mit allen Aufgaben und Pflichten, die auf mich zukommen. Als erstes werde ich den Einschulungsgottesdienst der Erstklässler halten.
Sie sind auch Schulseelsorger am Pius-Gymnasium in Coesfeld. Bleiben Sie das weiterhin?
Holtmann: So lange, bis meine Nachfolge in Coesfeld geklärt ist, bleibe ich das. Die Schule liegt mir sehr am Herzen, schließlich habe ich sie selber besucht. Dann wechsel ich aber ganz nach Rosendahl.
Ein Pendlerleben also…
Holtmann: Zunächst ja. Ich bleibe noch in der Kolping-Bildungsstätte in Coesfeld wohnen, bis ich in das Pfarrhaus in Osterwick ziehen kann, das zurzeit renoviert wird.
Am 4. September werden Sie mit einer Messe in Osterwick eingeführt…
Holtmann: Genau. Ich freue mich schon sehr drauf. Das soll ein Fest für die ganze Gemeinde werden und für mich der Startschuss zu einer neuen Aufgabe. 7 Die feierliche Messe zur Einführung von Dirk Holtmann ist am Sonntag (4.9.) um 11 Uhr in der Kirche in Osterwick. Danach findet ein Empfang im Pfarrheim statt. „Ohne Reden und mit viel Raum für persönliche Begegnungen“, freut sich Holtmann.