Impuls der Woche Lk 7, 36-50
Die Frau im Evangelium ist ganz hingegeben, und in diese Hingabe hinein empfängt sie das, wonach sie sich am meisten sehnt. Sie spürt, dass sich endlich einer zu ihr hinwendet, ohne sie schon vorher zu verurteilen oder sie in eine Schublade zu stecken. Hier sieht sie einer an, der sie nicht auf dem Hintergrund ihres Versagens und ihrer Fehler, er sieht sie als Ebenbild Gottes. Von diesem Moment an ändert sich ihr Leben.
Sie spürt, dass in diesem Blick Jesu alle Schatten der Vergangenheit gebrochen werden, dass der Schuld, die zu ihrem leben gehört, die macht über ihre Zukunft genommen wird. Das ist Vergebung.
Der Frau wird vergeben, sie wird dazu befreit, aufzustehen, wieder auf festem Grund zu stehen. Sie bekommt Frieden. Das ist Vergebung.
Jeder Mensch hat seine ganz eigene Lebensgeschichte. Unverwechselbar, einmalig. Und so persönlich, wie diese Lebenswege sind, so persönlich ist auch die Begegnung mit Jesus, wenn wir ihn in unser Leben lassen: unverwechselbar, für jeden Menschen anders.
Jesus lädt uns alle immer wieder zu dieser Begegnung mit ihm ein. Er ist es, der uns die Vergebung unserer Sünden zuspricht.
Uns, wenn wir schwer an unseren Lebenslasten zu tragen haben.
Uns, wenn wir schuldig geworden sind.
Uns, wenn wir uns selbst vergessen haben.
Uns, wenn uns sprachlos die Worte versagen.
Wir dürfen ja scheitern, aber wir dürfen darin nicht stehen bleiben. Wir dürfen darum bitten du vertrauen, dass uns die Schuld erneut erlassen wir. Wir dürfen unseren Weg aufs Neue suchen und gehen. Durch Scheitern, vergeben und durch die Liebe hindurch werden wir und unsere Mitmenschen verwandelt.
Zu jedem von uns, der und die es zulässt, sagt Jesus:
Ich nehme Dich an, so wie Du bist.
Du darfst Du selbst sein.
Dir sind Deine Sünden vergeben!