Impuls zum Sonntagsevangelium 6. Sonntag Lk 6, 17.20-26
Wer alles hat und immer mehr haben muss, der hat den Kopf nicht frei für das, was unser Leben eigentlich ausmacht.
Deshalb ruft der Herr: „Weh euch, die ihr reich seid, denn ihr habt keine Trost mehr zu erwarten!“
Wer von allem zu viel hat, kennt keinen Hunger mehr, der ist zu voll, zu träge, nach dem zu sehen, was unsere eigentliche Sehnsucht ist.
Deshalb ruft der Herr: „Weh euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern!“
Wer seine Schwächen und Ängste nicht wahrhaben will, wer nichts und niemanden wirklich ernst nimmt, der ist letztlich ohne Hoffnung.
Deshalb ruft der Herr: „Weh euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet klagen und weinen!“
Wer sich immer anpasst und seine eigene Meinung verliert, der wird irgendwann irrewerden an sich selbst.
Deshalb ruft der Herr: „Weh euch, wenn euch alle Menschen loben, denn ebenso haben es eure Väter mit den falschen Propheten gemacht!“
Wer seine eigene Bedürftigkeit anerkennt, wer bereit ist zu teilen, der lässt sich beschenken und erwartet letztlich alles von Gott.
Deshalb ruft der Herr:“ Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes!“
Wer Hunger und Durst kennt und nicht träge und abgefüllt ist, dessen Sinne bleiben frei für den, der unsere Sehnsucht nach wahrem Leben stillen kann.
Deshalb ruft der Herr:“ Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden!“
Wer seinem und dem Leid der anderen nicht aus dem Weg geht, der wird Gottes Beistand erfahren.
Deshalb ruft der Herr:“ Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen!“
Wer es wagt, sich auch bei gegenwind zu Christus zu bekennen, der wird Halt und Orientierung in seinem Leben finden.
Deshalb ruft der Herr:“ selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen um des Menschensohnes Willen. Euer Lohn im Himmel wird groß sein!“
Jesus preist all diese selig, weil sie sich auf Gottes Nähe verlassen. Gerade da, wo das Leben sie nicht verwöhnt. Aber sie wissen dennoch, dass ihr Leben in Gott geborgen ist!
Diesen Mut und dieses Vertrauen wünsche ich uns allen.